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Trachtenblaskapelle

Keine Frage, die Trachtenblaskapelle Ramsau hat ihre Fans, für die das jährliche Herbstkonzert ein fester Termin ist; heuer fand es bereits zum 20. Mal statt. Im nahezu vollbesetzten Haager Bürgersaal wurden die Fans auch nicht enttäuscht.

Auch wer generell nicht auf Blasmusik steht, konnte Unterhaltung erwarten, denn bei einigen Stücken erinnerte die Besetzung eher an ein Orchester als an eine Kapelle.

Zwei Abende lang zeigten die Musiker, was sie im vergangenen Jahr gelernt und mit was sie sich beschäftigt haben. Vor allem die Jungbläser, die erst seit einem Jahr dabei sind und zwei scheinbare Gegensätze bereits gekonnt am Freitag vortrugen: Zuerst den Marsch "Ins Land hinaus", dann den Hit "Rolling In The Deep" von Adele. Nach dem einen Jahr als "Jungbläser" ist man reif für die Jugendblaskapelle, die eröffnete am Samstag das Konzert. Auch sie startete mit einem Marsch, dann folgte ein äußerst vielseitiges Stück, das vor allem den jungen Musikern und dem Publikum Lust auf mehr machen soll: "A Musical Experience".

Den Hauptteil des Abends bestritt die Trachtenblaskapelle unter dem Dirigenten Robert Liebel. Der Konzertmarsch "Mit vollen Segeln" zeigte gleich auf, dass die 47 Musiker souverän unterhalten werden und dabei "Heimat und Ferne", so das Motto des Abends, miteinander verbinden und auch schwierige Passagen meistern. Mühelos beherrschten sie den punktgenauen Wechsel zwischen Crescendo und Decrescendo, so dass den Zuhörern nur noch blieb, die Geschichten hinter der Musik auf sich wirken zu lassen. Etwa den bespielten "Mississippi River", ursprünglich ein Marsch für Streichorchester oder "Das ist mein Leben", eine Polka von Franz Watz mit Auf und mit Ab, facettenreich, auch einmal stockend, aber immer wieder dahinfließend mit optimistischem Ausklang, wie das Leben so ist. Nach Südamerika führte das Stück "Perfidia" des Komponisten Alberto Dominguez Borras, das vielleicht gerade wegen des Titels "Niedertracht" erst recht ans Tanzen denken ließ.

Auf der Reiseroute lag "Auf dem persischen Markt", ein Stück, das eine Karawane beschrieb, die eine Oase passierte und dort für Leben und Aufregung nicht zuletzt wegen einer wunderschönen Prinzessin sorgte. Das war genauso wunderschön gespielt, so dass der Orient, mit Schlangen, Gefahr, Liebreiz und Schönheit zum Greifen nah war. So lange, bis die bayerische Variante dieses Orchesterstücks die Ferne mit der Heimat plötzlich verband: Ein Film auf einer großen Leinwand zeigte dazu einen vor Verliebtheit benebelten Lederhosenträger am Biertisch, der manche zum Lachen brachte.

Zu hören gab es außerdem "Border Zone", ein vielseitiges Stück, das vom holländischen Grenzmarkt erzählt, mit Rennen und Schmuggel. Es folgte der Walzer "Rosen aus dem Süden" von Johann Strauß. Die Vielseitigkeit setzte sich fort mit dem Musical "Gold von den Sternen", und noch einmal schneller wurde es mit einer Auswahl, "Selections from Rocky II".

Die Musiker kamen nur mit viel Beifall und Zugaben von der Bühne. Damit die Zuhörer wussten, mit wem sie es zu tun hatten, gab es immer wieder Gelegenheiten, Dirigenten und Musiker zwischendurch vorzustellen. Etwa bei einer Ehrung für Ludwig Keilhacker und dessen 25-jährige Dirigentenschaft, für 40-jähriges Dabeisein von Brigitte Huber und Gertraud Haslberger und für Josef Zeiler, der jetzt seine Dirigentenprüfung geschafft hatte. 

 

Quelle: Wasserburger Zeitung, 02.12.2013