Über uns

Alles, was sich entwickelt, braucht Wurzeln“ – Voltaire

Wie der Samen einer Buche einen großen Baum mit vielfältigem, buntem Blattwerk hervorbringen kann, entstand auch die Trachtenblaskapelle Ramsau aus einer kleinen Schülergruppe, welche im Jahr 1971 vom damaligen Volksschullehrer Alfons Mühlhuber in die Welt gerufen wurde.
Ein solcher Baum besteht neben dem Grundstock, der Wurzel, aus einem darauf aufbauenden soliden Stamm und einer Baumkrone. Im Laufe der Jahre bildete so die TBK ebenfalls ihren Basis-Stamm: Über 150 aktive Vereinsmitglieder erarbeiten in den, je nach Altersstufen und musikalischem „know-how“ eingeteilten Orchestern, hier tagtäglich ein Repertoire aus traditioneller und sinfonischer Blasmusik.
Vergleichbar mit der Krone und der Blattvielfalt unserer Buche sind die zahlreichen kleineren Gruppen, wie beispielsweise die „Dorfladnmusi“, die „Ramsauer Holzbläserinnen“ oder die Besetzung der „Ramsauer Altbayrischen“, welche sehr oft kleine Auftritte, Gottesdienste und die musikalische Begleitung beliebiger Feste übernehmen.
Hauptbestandteile bilden das jährlich am 30. April stattfindende Kirchenkonzert, das Herbstkonzert der Trachtenblaskapelle sowie auch das zu Beginn des Herbstes veranstaltete Jugendkonzert.
Doch neben dem klassischen Konzertmuster sorgt die Blaskapelle – oft auch gemeinsam mit dem Trachtenverein Reichertsheim – vor allem über die Sommermonate in diversen Bierzelten, auf Trachten- und Musikfesten, sowie vielerlei kleineren Gründungs- oder Bestandsfesten für angenehme musikalische Unterhaltung. Fernab der Äußerlichkeiten ist die Trachtenblaskapelle jedoch auch ein Ort, an dem sowohl Jugendliche als auch Erwachsene in der Gemeinschaft musizieren und mit Freude zusammenarbeiten können. Denn eben genau das bildet die eigentliche Stärke – sozusagen die Kernfaser, die von der Wurzel bis hin zum höchsten Blatt reicht – eine engagierte gemeinsame Vereinsarbeit.

Aktuelles

Im Jahr 2021 feierte die Trachtenblaskapelle Ramsau ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Musikfest, das trotz Pandemieeinschränkungen erfolgreich durchgeführt wurde. Das Festwochenende zeichnete sich durch Auftritte der „Musikatzen“ und einen von Diakon Andreas Klein zelebrierten Festgottesdienst aus, der trotz Regens eine festliche Stimmung schuf. Die musikalische Begleitung durch die Kapelle und Auftritte der Jungbläsergruppe sowie der Ramsauer Jugendkapelle begeisterten das Publikum. Ein besonderer Moment war der Besuch und das Geschenk der Partnerkapelle aus Walten im Passeiertal. Das Jubiläum betonte die starke Gemeinschaft und anhaltende musikalische Hingabe der Kapelle, die stolz ihr kulturelles Erbe pflegt.

2011-2020

Zwischen 2011 und 2020 genoss die Trachtenblaskapelle Ramsau eine dynamische und ereignisreiche Dekade, geprägt von musikalischen Erfolgen und gemeinnützigem Engagement. Das Jahr 2011 war besonders denkwürdig, als die Kapelle ihr 40-jähriges Bestehen mit dem Bezirksmusikfest Inn-Salzach feierte, einem großen Ereignis, das die tiefe Verwurzelung in der regionalen Musiktradition hervorhob.

In den folgenden Jahren setzte die Kapelle ihre Tradition der Teilnahme an bedeutenden Veranstaltungen fort. 2012 reiste eine Delegation nach Walten im Passeiertal zum jährlichen Pfingstkonzert, eine Erfahrung, die die Bande zu ihrer Partnerkapelle stärkte. Die darauffolgenden Jahre waren gefüllt mit zahlreichen Auftritten, darunter das Trachtengaufest in Pruttig und das Herbstkonzert im Haager Bürgersaal, welche als kulturelle Höhepunkte hervorstachen.

Die Kapelle bewies auch ihr Engagement für die Förderung musikalischer Bildung durch eine aktive Jugendarbeit. Unter der Leitung von Jugendleiterin Anna-Maria Schloifer erzielten die jungen Musiker bei Wertungsspielen beeindruckende Erfolge und nahmen an neuen Veranstaltungen wie dem Jungmusikantenstammtisch teil, der speziell für sie ins Leben gerufen wurde.

Diese zehn Jahre zeigen, wie die Trachtenblaskapelle Ramsau nicht nur musikalische Traditionen pflegt, sondern auch aktiv dazu beiträgt, die lokale Musikszene und Gemeinschaft zu bereichern.

2001-2010

In den 2000er Jahren setzte die Trachtenblaskapelle Ramsau ihre musikalische Reise mit zahlreichen Höhepunkten fort. Im Jahr 2001 wurde im Frühjahr die zweite CD der Kapelle aufgenommen, gefolgt von den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Kapelle, die mit dem 19. Bezirksmusikfest Inn-Salzach vom 5. bis 9. Juli 2001 gefeiert wurden.

2002 reiste die Kapelle nach Südtirol, um gemeinsam mit der Musikkapelle Walten deren 50-jähriges Gründungsfest zu feiern. Dieses enge musikalische Band führte 2003 zu einem gemeinsamen Herbstkonzert im Haager Bürgersaal und 2004 zu einem Doppelkonzert mit der Musikkapelle Walten in St. Leonhard, Südtirol.

Ein weiteres Highlight war 2005 die Teilnahme am Tag der Blasmusik auf der Bundesgartenschau in München. Das 35-jährige Bestehen der Kapelle wurde 2006 im Ramsauer Feuerwehrhaus mit der Musikkapelle Walten und den Nachbarkapellen an drei Tagen gebührend gefeiert.

Im Jahr 2007 nahm die Kapelle an der Papst-Benedikt-Parade in Rom teil, ein besonders bedeutendes Ereignis. 2008 folgte ein Auftritt bei der Fußballeuropameisterschaft in Innsbruck. Im darauffolgenden Jahr, 2009, reiste die Kapelle zur „Grünen Woche“ nach Berlin und nahm am Schützen- und Trachtenumzug auf dem Oktoberfest in München teil.

2010 standen weitere internationale Kontakte auf dem Programm, mit einem Besuch bei der Musikkapelle Pucking in Oberösterreich und der Teilnahme am 40-jährigen Gründungsfest der Kirchdorfer Blasmusik.

1991-2000

Im Jahr 1991 feierte die Trachtenblaskapelle Ramsau ihr 20-jähriges Bestehen mit einem großen Musikfest, das vom 13. bis 17. Juni stattfand. Ein Jahr später, 1992, reiste die Kapelle nach Südtirol, um am 40-jährigen Gründungsfest der Musikkapelle Walten im Passeiertal teilzunehmen. 1993 fand das Herbstkonzert erstmals am Samstag vor dem ersten Advent im Haager Bürgersaal statt, ein Ereignis, das zur Tradition wurde.

1994 gab es ein besonderes Pfingstkonzert, das die Kapelle gemeinsam mit ihren Musikfreunden aus Walten in Südtirol gestaltete. Im folgenden Jahr, 1995, spielte die Kapelle ihr erstes Kirchenkonzert in der Pfarrkirche Gars, das seitdem jährlich am 30. April abgehalten wird. Zum 25-jährigen Bestehen der Kapelle im Jahr 1996 wurde in Prag eine CD aufgenommen und gleichzeitig die Jugendkapelle gegründet, um den musikalischen Nachwuchs zu fördern.

1997 übernahm Robert Liebel die musikalische Leitung für Konzerte und Wertungsspiele. Ein Jahr später, 1998, veranstaltete die Kapelle erneut ein gemeinsames Herbstkonzert mit der Musikkapelle Walten im Haager Bürgersaal. Im Jahr 1999 übernahm Regina Gaigl die Leitung der Jugendblaskapelle.

Das Jahr 2000 brachte ein besonderes musikalisches Highlight mit sich: Die Trachtenblaskapelle Ramsau veranstaltete zusammen mit den Kapellen aus Wasserburg und Isen ein gemeinsames Open Air Classics am Marienplatz in Wasserburg am Inn. Im Frühjahr 2001 wurde die zweite CD aufgenommen, und im Sommer feierte die Kapelle ihr 30-jähriges Bestehen mit dem 19. Bezirksmusikfest Inn-Salzach, das vom 5. bis 9. Juli stattfand.

1981-1990

Die 1980er Jahre waren für die Trachtenblaskapelle Ramsau eine Zeit voller Ereignisse und Veränderungen. 1981 feierte die Kapelle ihr 10-jähriges Bestehen mit einem Musikfest, das vom 28. bis 31. August stattfand. Im Jahr darauf, 1982, richteten die Musikanten einen neuen Proberaum im alten Schulhaus ein, der am 24. Oktober feierlich eingeweiht wurde. 1983 wurde das traditionelle Konzert, das zuvor im Gasthaus Fischer stattfand, erstmals in der Turnhalle in Ramsau abgehalten.

1984 nahm die Kapelle am Bezirksmusikfest in Grassau teil und sammelte erste Erfahrungen im Konzert-Wertungsspiel sowie in der Marschwertung. Doch 1985 traf die Kapelle ein schwerer Schlag, als sie durch einen Brand ihren Proberaum verlor und das Schulhaus abgerissen wurde. Dennoch wurde 1986 das 15-jährige Bestehen der Kapelle mit einer Serenade und einem Doppelkonzert gemeinsam mit der Willinger Musi gefeiert.

1987 beteiligte sich die Kapelle am Europatag für Musik. Ein besonderes Ereignis fand 1988 statt, als die Kapelle den aus Ramsau stammenden Olympiasieger Matthias Baumann nach seinem Sieg in Seoul am Flughafen in München-Riem musikalisch begrüßte. In diesem Jahr trat auch Josef Otter als Dirigent zurück, und Ludwig Keilhacker übernahm die musikalische Leitung.

1989 wurde die erste Christbaumversteigerung organisiert, um die Vereinskasse aufzubessern. Schließlich wurde die Trachtenblaskapelle Ramsau 1990 offiziell in das Vereinsregister eingetragen, und Johann Schöberl wurde zum neuen Vorstand gewählt.

1971-1980

Die Gründungsjahre der Trachtenblaskapelle Ramsau waren geprägt von zahlreichen Meilensteinen und dem Aufbau der musikalischen Gemeinschaft. Alles begann am 16. September 1971 mit der ersten Probe im Schulhaus in Ramsau unter der Leitung des Gründers Alfons Mühlhuber. Bereits 1972 hatte die Kapelle ihren ersten Auftritt am Ostermontag in der Kirche, wo sie die Stücke „Freu dich, du Himmelskönigin“ und „Schönster Herr Jesu“ spielte.

1973 erweiterten die ersten Klarinetten das Instrumentarium der Blaskapelle, und 1974 wurde durch das Neujahrsanblasen Geld für dringend benötigte Instrumente und Noten gesammelt. Ein Jahr später, 1975, fand das erste Doppelkonzert mit der Blaskapelle Gars am Inn statt. Am 7. September desselben Jahres marschierte die Kapelle zum ersten Mal bei der Fahnenweihe der „Marianische Männerkongregation“ in Ramsau.

1976 trat die Blaskapelle Ramsau dem Musikbund von Ober- und Niederbayern e.V. bei. In diesem Jahr begann Alfons Mühlhuber sein Theologiestudium, und Josef Otter übernahm seine Nachfolge als musikalischer Leiter. Ein Jahr später, 1977, wurde die Blaskapelle Mitglied des Trachtenvereins Reichertsheim und nannte sich fortan „Trachtenblaskapelle Ramsau“.

1978 veranstaltete die Kapelle ihr erstes Konzert am 25. Februar im Gasthaus Fischer in Ramsau. Im Jahr darauf, 1979, nahm die Kapelle erstmals am Gautrachtenfest teil, zusammen mit dem Trachtenverein Reichertsheim. 1980 investierte die Kapelle in neue Vereinskleidung, bestehend aus Lederhosen und Dirndlgwand, und präsentierte sich stolz bei der Primiz von Alfons Mühlhuber sowie beim 60-jährigen Gründungsfest des Trachtenvereins Reichertsheim.

Gründer Alfons Mühlhuber

Alfons Mühlhuber, geboren am 20. März 1926 in Mühlhub bei Schönbrunn, war eine prägende Persönlichkeit in der Blasmusikszene Bayerns. Nach seiner Schulzeit, die er von 1934 bis 1941 in Schönbrunn verbrachte, wurde er während des Zweiten Weltkriegs zur Waffen-SS eingezogen. Nach Aufenthalten im Lazarett und Kriegsgefangenschaft kehrte er 1946 nach Hause zurück. Anschließend besuchte er das Gymnasium in Limburg an der Lahn, wo er 1951 sein Reifeprüfungszeugnis erhielt.

Nach sechs Semestern Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Pasing begann Alfons Mühlhuber seine Laufbahn als Volksschullehrer in Niederbayern. Später unterrichtete er in Kirchdorf und Ramsau. Sein großes musikalisches Talent führte dazu, dass er 1970 die Blaskapelle in Kirchdorf und 1971 die 16. Schülerblaskapelle in Bayern in Ramsau gründete.

1976 entschied er sich, seine Lehrtätigkeit aufzugeben, um Theologie zu studieren und Pfarrer zu werden. 1980 feierte er seine Primiz in Kirchdorf, begleitet von der Blaskapelle Ramsau. Neben seinen seelsorgerischen Aufgaben blieb die Blasmusik seine große Leidenschaft. Er gründete weitere Blaskapellen in Einsbach, Sittenbach und Kirchdorf am Haunpold.

Nach seiner Pensionierung im Jahr 1996 verbrachte Alfons Mühlhuber seine letzten Jahre in Salmanskirchen und Neumarkt – Sankt Veit. Er verstarb am 27. August 2008, und seine Beerdigung fand in seiner Heimatgemeinde Kirchdorf statt.

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